2. Risikoanalyse

Eine fundierte Risikoanalyse ist die Grundlage jedes Schutzkonzeptes. Sie hilft, vereinsinterne Strukturen und Abläufe unter die Lupe zu nehmen, um potenzielle Gefährdungen frühzeitig zu erkennen und gezielt zu minimieren. Ziel ist nicht Kontrolle, sondern Fürsorge: Ein sicherer Verein braucht Klarheit darüber, wo Risiken bestehen und wie man damit umgehen kann.

Wie führe ich eine Risikoanalyse durch?

Die Risikoanalyse kann in gut strukturierten Schritten erfolgen:

1. Bestandsaufnahme: Welche Angebote, Räume, Aktivitäten und Zielgruppen gibt es im Verein?

2. Identifikation von Risikobereichen: Wo kann es zu grenzverletzendem Verhalten kommen? Typische Beispiele sind:

o Umkleiden oder Duschen

o Einzelgespräche hinter verschlossenen Türen

o Trainingslager oder Fahrten ohne ausreichend Betreuung

o digitale Kommunikation ohne klare Regeln

3. Beteiligung: Die Analyse sollte gemeinsam mit Trainer*innen, ehrenamtlich Tätigen und insbesondere auch mit den Kindern und Jugendlichen erfolgen. Perspektivenvielfalt hilft, blinde Flecken zu vermeiden!

4. Dokumentation und Maßnahmenplanung: Die erkannten Risiken werden festgehalten und durch passende Präventionsmaßnahmen ergänzt.

Die Risikoanalyse ist keine einmalige Aufgabe – sie sollte regelmäßig (z. B. jährlich) überprüft und angepasst werden.

Maßnahmen zur Risikominimierung

Sobald Risiken identifiziert sind, können konkrete Schutzmaßnahmen entwickelt werden. Beispiele:

• Umgang mit Nähe und Distanz: Klare Verhaltensregeln für Betreuungs- und Umkleidesituationen.

• Öffnung von Strukturen: Keine Einzeltrainings ohne Sichtkontakt zu Dritten.

• Transparente Kommunikation: Eltern und Jugendliche werden über Abläufe informiert.

• Verbindliche Standards: Verhaltensregeln, Ehrenkodex, verpflichtende Schulungen, Ansprechpartner*innen im Verein, Einsichtnahme in das erweiterte Führungszeugnis.

Unterstützendes Material

Für die Durchführung einer Risikoanalyse sind Arbeitsmaterialien bereitgestellt:

• Material Risikoanalyse

• „Safe-Sports“ Handlungsleitfaden